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Kirche Taschenberg

Vorschaubild Kirche Taschenberg

Die Taschenberger Kirche wurde nach umfangreichen Instandsetzungsarbeiten sowie fachkundiger Restaurierung 1989 feierlich eingeweiht. Ihr Reiz liegt in ihrer Ursprünglichkeit. Über die Jahrhunderte überdauerte sie ohne markante Veränderungen. Sie ist eine der stattlichsten und größten Hochständerfachwerkkirchen in der Uckermark.

 

Pfarrer Medenwald schreibt dazu in seiner Niederschrift „Das Kirchspiel Jagow":

„Nicht immer ist Taschenberg im Besitz eines eigenen Gotteshauses gewesen. Wohl hat schon vor Errichtung der jetzigen Kirche eine solche im Ort bestanden. Wahrscheinlich aber war es nur eine kleine Kapelle , die nicht zu Predigtgottesdiensten, sondern nur bei Taufen, Trauungen und Beerdigungen verwendet wurde. Zum Gottesdienst mussten die Taschenberger Einwohner nach Jagow gehen, was auch aus einer Urkunde des Jahres 1577 hervorgeht."

 

Weiter heißt es bei Medenwald: „Die erwähnte kleine Kapelle von der wir nicht wissen, wie sie ausgesehen hat, wurde sehr wahrscheinlich im Dreißigjährigen Krieg zustört. Jahrzentelang hat sie in Trümmern gelegen. Noch 1688 - also 40 Jahre nach Beendigung des Dreißigjährigen Krieges wird sie beschrieben als ganz wüste und die rudera (d.h. Fundamente) davon zu sehen. Bald darauf wurde dann die jetzige Kirche neu errichtet. Die genaue Jahreszahl der Erbauung lässt sich nicht mehr feststellen. Jedenfalls war sie schon 1697 fertigt, denn in einem Protokoll dieses Jahres heißt es , dass die Kirche von dem Inspektore (d.h. Superintendenden) nicht allein eingeweihet, sondern auch der Prediger gehörig introduciert (d.h. eingeführt) sei. Die Kosten des Kirchenbaues beliefen sich auf 800 Taler, für die damalige Zeit eine ansehnliche Summe. Wie fast alle neuerrichteten Landkirchen nach dem Dreißigjährigen Krieg, so ist auch die Taschenberger Kirche ein schlichter Fachwerkbau. Er besteht im wesentlichen aus drei Teilen: Turm , Kirchenschiff und Herrschaftsloge. Wer sich ein wenig für Bautechnik interessiert, wird sicherlich schon die etwas seltsame Konstruktion der Fachwerkwände beachtet haben. Sie bestehen - mit Ausnahme des Turms - aus enggestellten, aufrechten Pfosten ohne jede Verstrebung und Verriegelung mit dazwischen gelegtem Mauerwerk. Recht ansprechend ist die Bekrönung des Turmes, der in einer geschweiften ´Haube´ mit einer sogenannten ´Laterne´ darüber endigt. Der Kanzelaltar stammt aus etwas späterer Zeit als der eigentliche Kirchbau. Er wurde 1736 errichtet. Von den beiden Glocken (bei Medenwald damals noch vorhanden) ist die größere die ältere.

Sie stammt aus dem Jahre 1712 (im 2. Weltkrieg weggeholt). Die kleinere Glocke (heute, 2005 noch vorhanden) trägt folgende Inschrift: ´Wulff Leopold v. Stülpnagel Erbherr auff Taschenberg, Lindhorst und Grünberg hat diese Glocke Gott zu Ehren hiesige Kirche verehret.´ Gegenüber der eben genannten Inschrift befinden sich die Worte: ,H. Matthias Lutzow, Pastor. M. Begun gos mich 1715.´ Die mittlere Glocke, die von dem selben Meister 1713 gegossen wurde, musste im Weltkrieg (1914-18) abgeliefert werden."