Einwohner (Dezember 2015)
Ortsteil gesamt | 276 |
Wolfshagen | 249 |
Amalienhof | 16 |
Ottenhagen | 11 |
Urkundliche Erwähnung
1292 | Quelle: Wolveshaghen, Krabbu Nr. 1562 |
Wolfshagen liegt an der Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern, direkt an der B 198. Wolfshagen ist wohl das bekannteste Dorf der Gemeinde Uckerland. Mit Wolfshagen verbinden die meisten vor allem die Geschichte derer von Schwerin und herrliche alte Bauten, die im Auftrage des Grafen Hermann von Schwerin errichtet wurden, der damit dem Ort eine eigene Note geben wollte. Gotische Spitzbogen aus Backstein, zahlreiche Schmuckelemente wie Rundfenster, gerundete Dächer und Rosetten fallen besonders auf. Ende des 17. Jh. erwarb die Familie von Schwerin das Rittergut. Nach 1830 erfolgte der planmäßige Ausbau des Gutsdorfes.
Der Name gründet sich auf die häufig dort auftretenden Wölfe, die noch bis zum Beginn des 17 Jh. dort existierten. Der Wolfshagener Park erstreckt sich über eine Fläche von 3,1 ha. Er ist im 17. Jh. in der Nähe des am Schloss angelegten Gartens im französischen Stil entstanden. Anfang des 19.Jh. wurde er vom berühmten Gartengestalter Peter-Josef Lenné umgestaltet. Seither ist es ein im englischen Stil gehaltener Landschaftsgarten. Bei einem Spaziergang durch den Landschaftsgarten überqueren Sie die Fliesenbrücke und gelangen zum Denkmal der Befreiungskriege. Es entstand 1828 zur Erinnerung an die Befreiungskriege von 1813-1815. Die Fliesenbrücke ist 60 m lang und ist eine in den 30-er Jahren des 19. Jh. aus Feld- und Ziegelsteinen erbaute Bogenkonstruktion. Sie wurde 1995 – 1996 komplett restauriert.
Direkt neben der Brücke steht der 1996 zum Denkmal erklärte Speicher, ein großer roter Klinkerbau aus der Mitte des 19.Jh.. Die Sanierung des Speichers ist geplant und in Vorbereitung. Zu den etwa 40 Baudenkmalen im Ort gehören auch je ein preußisches und ein mecklenburgisches Zollhaus.
Das wohl bedeutendste Bauwerk im Ort ist die reizvolle Kirche, ein aufwendiger neugotischer Putzbau mit unregelmäßigem Grundriss. Die Kirche leuchtet schon unübersehbar von weitem. Die Errichtung der Kirche von 1850 – 1858 war krönender Abschluss der baulichen Aktivitäten Hermann von Schwerins in Wolfshagen. Das Bauwerk wurde 1858 fertig gestellt und am 20. Juli, wenige Tage vor dem Tod Hermann von Schwerins, eingeweiht. Das Äußere der Kirche ist durch viele Verzierungen geschmückt. Hervorzuheben ist außerdem, dass neben dem Hauptportal unter Maßwerkbaldachinen Standfiguren von Luther und Calvin zu finden sind. Im Innern der Kirche befindet sich ein in die Wand eingelassener schmaler Grabstein mit einer Minuskelinschrift (Minuskel = Kleinbuchstabe). Da der Bau der Kirche durch den Grafen Schwerin selbst finanziert und nicht durch die Kirche übernommen wurde, blieb sie im Privatbesitz der Familie von Schwerin. 1945 ging die Kirche in Volkseigentum über. Die Kirche wird heute als Kultur- und Gemeindezentrum und für Trauungen des Standesamtesgenutzt.
16 Familienmitglieder der Schwerins haben im Erbbegräbnis ihre letzte Ruhestätte gefunden. Das Erbbegräbnis ist ein Bau aus gelben Klinkersteinen aus dem Jahr 1860. Es wurde nach dem Tode des Grafen Hermann von Schwerinerrichtet. Inmitten des Dorfes findet die 1834 erbaute, ca. 17 m hohe Königssäule als einmaliges Bauwerk Bewunderung. Weitere interessante Backsteinbauten sind die Schmiede, das Forsthaus, das Gärtnerhaus und das Fischerhaus, welche zwischen 1831 und 1835 erbaut wurden. Um 1875 erfolgte der Bau der Ehrenpforte. Ein größtenteils von Wald umgebener 2 km langer Wanderweg führt um den Haussee herum. Der Haussee hat eine Wasserfläche von 52 ha. Im Mittelalter befand sich am Westufer des Haussees die Blankenburg, von der einige Feldtsteinreste erhalten geblieben sind. Der 24 Meter hohe Bergfried ist 1999 restauriert worden. In Wolfshagen gibt es noch viele weitere Denkmäler und Sehenswürdigkeiten wie z.B. das Friedensdenkmal, die alte Aussichtsplattform und den Rosengarten. Das noch heute jährlich stattfindende Rosenfest in Wolfshagen wurde erstmals 1858 gefeiert.